Überall schießen derzeit „Mit welchem geilen Nerd-Gelöt soll ich mich dieses Jahr selbst beschenken?“-Ratgeber aus dem Boden, woran grundsätzlich erst einmal wenig auszusetzen ist. Zur Hölle, vermutlich kaufe ich mir dieses Jahr selbst Seife in Form eines N64-Moduls oder eine Super-Mario-Röhren-Tasse. Gut geht’s uns, wenn wir sogar für derlei Kleinkram noch ein paar Scheinchen aus unserem Sparschwein kratzen – ist ja schließlich auch Weihnachtszeit, haben wir uns verdient. Nur sollte uns diese Jahreszeit nicht auch noch an etwas anderes erinnern? Ihr wisst schon, Nächstenliebe und so?
In Syrien regnet es täglich Bomben vom Himmel, Hunderttausende flüchten vor Krieg und Verfolgung nach Europa und in Paris werden auf offener Straße Menschen getötet. Die Angst, der Terror ist allgegenwärtig – nur auf Seiten wie Kopfnuss Gaming nicht.
So soll es auch in Zukunft bleiben, da sind wir uns einig. Wir alle werden – ob wir es nun wollen oder nicht – vom Weltgeschehen verfolgt, rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Niemand sollte vor Flüchtlingskrisen oder Terroranschlägen die Augen verschließen, doch braucht es auch sichere Häfen der Zuflucht, in denen wir die Probleme vor unseren Türen für einen Augenblick vergessen können. Kopfnuss Gaming ist so ein Ort und wir alle hier sind jeden Tag aufs Neue dankbar dafür, dem Schrecken etwas von seiner Omnipräsenz nehmen zu können – und wenn es nur durch gemeinsame Zockerabende bei einer gemütlichen Runde Heroes of the Storm, Counter Strike: Global Offensive, Schiffeversenken, Rocket League oder PUBG ist.
Videospiele können und sollen keine politischen oder gesellschaftlichen Debatten berühren – und trotzdem können sie die Welt manchmal zu einem besseren Ort machen.
Wohltätigkeit statt Wunschzettel
Dutzende gemeinnützige (Gaming-)Organisationen arbeiten täglich dafür, Menschen in Not zu helfen. Wenn schon nicht über das ganze Jahr verteilt: Welche andere als die Weihnachtszeit wäre besser dafür geeignet, wohltätige Gemeinschaften zu unterstützen, vielleicht mal ein Spiel weniger zu kaufen, um Personen eine Freude zu machen, die es nötiger haben?
(Foto: SpecialEffect)
Ihr werdet dieser Tage mehr als genug Wunschzettel-Ratgeber im Netz mit coolem Gaming-Zeug finden und das ist auch gut so. Besser als die coolen Typen drüben bei Polygon dieses oder Eurogamer vor zwei Jahren könnten wir es ohnehin nicht machen, warum euch also erst mit einem müden Versuch langweilen? Eben.
Deshalb stellen wir euch an dieser Stelle jeden Advent eine karitative Organisation in der Spielebranche vor.
GamesAid
„Ich habe neben Beruf und Gaming keine Zeit für andere Aktivitäten“ am Arsch. Das fantastische Team hinter GamesAid straft Ausreden wie diese Lügen, arbeitet ausschließlich ehrenamtlich für die gute Sache und hauptberuflich weitestgehend in der Videospielbranche. Emily Britt zieht als PR-Managerin der Pokémon Company am selben Strang wie der kreative Tausendsassa Ian Livingstone und alle anderen Beteiligten, völlig unabhängig von ihren eigentlichen Arbeitgebern. Gemeinnützigkeit verbindet.
Und im Fall von GamesAid trägt sie zudem noch äußerst üppige Früchte, denn allein binnen der letzten zwölf Monate haben die Engländer durch Spenden, Non-Gaming-Events sowie den Verkauf gebrauchter Spiele rund 800.000 Euro eingenommen und an kleinere Projekte wie SpecialEffect weitergeleitet. Diese vor allem im vereinigten Königreich agierende Organisation fährt kreuz und quer durch den Inselstaat, um körperlich beeinträchtigten Kindern ohne finanzielle Gegenleistung speziell angefertigte (Gaming-)Hardware zur Verfügung zu stellen.
Wie kann ich helfen?
Wie nahezu alle gemeinnützigen Unternehmen speisen auch GamesAid und SpecialEffect den Löwenanteil ihrer Hilfsleistungen aus direkten Geldspenden. Ihr könnt jedoch auch auf anderem Wege Hilfe leisten, etwa den eBay-Charity-Store von GamesAid besuchen oder beide Vereine durch konkretes Engagement unterstützen (was in den allermeisten Fällen allerdings vor Ort in England geschehen müsste).
» GamesAid-Spendenlink
» SpecialEffect-Spendenlink
Der Gameswelt-Noshember
Großen Respekt an dieser Stelle an die Gameswelt-Kollegen nach München, die im Rahmen ihres „Noshember“-Spendenmonats nicht nur eine Kultur der langen Bärte pflegen, sondern auch ordentlich Wind für die gute Sachen machen und bereits über 17.000 Euro gesammelt haben. Starke Sache, Jungs!