15
Dec
2014
Das Studio Sony Pictures hat angeblich zum Gegenschlag auf mehrere Download-Portale angesetzt. Wie aus einem aktuellen Bericht des Magazins Recode hervorgeht, hat Sony mehrere Hundert Server in Asien dazu verwendet, um zahlreiche DDoS-Attacken auf die besagten Seiten zu starten.
Das Magazin beruft sich dabei auf zwei nicht näher genannte Informanten, die angeblich direkt mit dieser Angelegenheit in Verbindung stehen. Demnach kommen bei den DDoS-Attacken die »Amazon Web Services« (eine Cloud-Unit) zum Einsatz, deren Datencenter in Tokyo und Singapur zu finden sind. Allerdings hat sich wenig später ein Sprecher von Amazon zu Wort gemeldet, um diese Meldung zu dementieren.
»Die besagte Aktivität findet derzeit nicht auf Amazon Web Service. Wir setzen einige automatische Erkennungstechniken ein, um den Missbrauch unserer Services zu vermeiden. In Fällen, bei denen der Missbrauch von den automatischen Maßnahmen nicht entdeckt und gestoppt wird, greifen wir umgehend manuell ein, wenn wir von einem Missbrauch erfahren.«
Ende November gab es einen großen Hacker-Angriff auf Sony Pictures, bei dem unter anderem fünf bisher noch nicht veröffentlichte Filme in die Hände der Angreifer und später auf zahlreiche Torrent-Server gelandet sind. Bei den Kopien dieser Filme handelt es sich um sogenannte DVD-Screener. Der Film »Fury« mit Brad Pitt kam zwar schon am 17. Oktober 2014 in den USA in die Kinos, ist aber noch nicht offiziell auf DVD oder Blu-ray erhältlich. Die FIlme »Annie« mit Jamie Foxx und Cameron Diaz sowie »Mr Turner« mit Timothy Spall sollen erst am 19. Dezember 2014 in den Kinos starten. Auch „Still Alice“ mit Julianne Moore und Alec Baldwin wurde bisher nur auf Filmfestivals vorgestellt, soll am 5. Dezember vereinzelt in den USA gezeigt werden, aber erst am 16.Januar 2015 dort starten. In Europa soll der Film sogar großteils erst im März 2015 anlaufen.
Spuren des Hacker-Angriffs haben die Ermittler zwischenzeitlich in ein FünF-Sterne-Hotel in Bangkok geführt. Von dem Hotel St. Regis aus sollen die gestohlenen Daten letztlich ins Internet gestellt worden sein. Dabei ist allerdings vollkommen unklar, ob das von einem Gästezimmer oder von einem öffentlich zugänglichen Platz wie der Lobby des Hotels geschah.